DIE LANGE SOCIE-NACHT
am Do 03.10.24 20:00 Uhr
Societaetstheater
An der Dreikönisgkirche 1a
01097 Dresden
Anfahrtsskizze
Wie immer in der langen Socie-Nacht, feiern wir die Societaet, das Miteinander und den Austausch! Dieses Mal dabei: ein trauriger Clown mit artistischem Talent, Tänzer:innen, die unsere Welt in Bewegung übersetzen, eine ostsächsische Supergroup und ein 100-jähriger Hungerkünstler.
Ablauf:
20 Uhr SCHWARZ Matthias Romir
21 Uhr Tanzsoli von Makhina Dzhuraeva, Jack Bannerman, Anna Till, Chiara Detscher und Jule Oeft
21:30 Uhr FIFFI & THE KIDS Konzert
22:15 Uhr EIN HUNGERKÜNSTLER Cie. Freak und Fremde
Durchgehend: Fede und Anushkas TINY MECHANICAL THEATRE und Anne Kleins WISHES FOR LOVERS
SCHWARZ
Matthias Romir
Diese Show ist wie guter Kaffee: bitter wie das Leben, schwarz wie die Zukunft, und doch auf seltsame Weise ein Genuss. SCHWARZ vereint Matthias Romirs wichtigste Stücke in der Rolle des Schwarzclowns zu einer bittersüßen Studie eines Clowns am Abgrund. Die schwerelose Leichtigkeit der Heliumballons bekommt in den Händen der kauzigen Kunstfigur auf Rollschuhen eine groteske Note. Aus dem verspielten Kampf mit den Tücken des Objekts entwickelt sich bald eine zugleich urkomische wie berührende Geschichte. Hier wird die Kunst des Scheiterns konsequent zu Ende gedacht. Expressive Jonglage trifft auf depressive Clownerie und naives Maskenspiel. SCHWARZ ist ein Sammelsurium kurioser Einfälle und ein Bekenntnis zu großen Gefühlen. Eine Show die unter die Haut geht, aber vor allem eines ist: zum Totlachen.
Tanz-Soli:
RED HERRING
Eine Schauspielerin hat die Qual der Wahl. Sie versucht, selbst eine Aufführung zu kreieren, aber es fällt ihr schwer, alle Entscheidungen selber zu treffen: Welches Kostüm, welches Thema, welche Requisiten? Ihr ganzes Leben lang hat sie in einem Theater gearbeitet, in dem der Regisseur die Entscheidungen getroffen hat. Sie hat wie eine Marionette ausgeführt, was ihr gesagt wurde. Als »red herring« wird in der englischen Sprache ein Ablenkungsmanöver bezeichnet und auch die Schauspielerin kann sich nicht auf ihre Aufführung konzentrieren, weil die neue Freiheit sie überfordert und die vielen Möglichkeiten sie irritieren und immer wieder vom Weg abbringen. Das Stück ist eine Allegorie auf das Leben des modernen Menschen, der mit großer Freiheit konfrontiert ist im Guten wie im Schlechten.
Konzept, Choreographie, Performance: Makhina Dzhuraeva | Komposition & Sound: Daniel Williams | Licht: Josia Werth | Outside Eye: Robert A. Díaz Díaz
BABY BLUE
Wie wirkt sich gesellschaftlicher Erwartungsdruck auf das Individuum aus? Macht das ständige Performen uns Menschen zu Produkten? Diese Fragen inspirierten den Tänzer, der sich auf einem Teppich aus dem häuslichen Wohnzimmer bewegt und so die Intimität der Darbietung hervorhebt. Er möchte sich und damit uns befreien aus der Unnatürlichkeit eines performativen Lebens. Aber ist das überhaupt möglich?
Konzept, Choreografie, Tanz: Jack Bannerman | Musik: »Intro« Awfultune, »Its all over now, Baby Blue« Anohni, »Lakes« Gia Margaret
STANDING STILL STANDING
Meine Oma verschwindet. Meine Mutter ist zur Kur. Meine Tochter wächst. Ich - mitten im Leben? Vier Frauen aus vier Generationen sind zur selben Zeit am Leben - gerade erst, seit 40 Jahren, seit 60 Jahren, gerade noch. Altern beginnt mit der Geburt. Wolken ziehen vorüber. Alles verändert sich. Immer.
Idee, Tanz: Anna Till | Kostüm: Bettina Kletzsch | Musik: Carina Alison Hajek | Lyrics: Mark Strand aus »Blizzard of One«
WE HAD A GOOD TIME, DIDNT WE?
Wie gestaltet sich der Übergang von einem alten Selbst zu einem noch nicht existierenden neuen? Hier zu erleben sind vielfältige Facetten und Empfindungen, die dieser Moment des Übergangs mit sich bringen kann. Ein Moment des Chaos und des Nichts, ein Moment voller elektrisierender Energie.
Choreographie, Tanz: Chiara Detscher | Musik: Raime »The Last Foundry«, Autechre »Bronchusevenmx«
BLOOD MOON
Eine Kurzfassung der Ouvertüre aus dem erfolgreichen Opernzyklus »Die 12 Akte der Taschendiebin«, benannt nach dem gleichnamigen Lustspiel.
Idee: ABOUT BLANK collective | Choreografie, Tanz: Jule Rottluff | Komposition, Live-Musik: Benjamin Rottluff
Konzert:
FIFI & THE KIDS
Aus klanglichem Exzess heraus wirbelt dieses Quintett dem Dresdner Musikgeschehen seine eigene Frische unter. Mit griffig süßer Leichtigkeit stellen sich die musikalisch als auch menschlich erfahrenen Bandmitglieder der zeitgeistigen Oberflächlichkeit. Aus dem Charme des Unbeschwerten weben sie einen belebenden Klangteppich für regenverhangene Autobahnreisen aus Wave, Pop und Indie. Im ostsächsischen Kosmos weltbekannt sind die Vorstufen dieser neuen Supergroup: ROBERT AND THE ROBOTERS, GOLDNER ANKER oder TEGL. Jetzt also FIFFI & THE KIDS!
EIN HUNGERKÜNSTLER nach Franz Kafka
Es ist alles eine Frage des Appetits. Der eine giert nach Macht und Moneten, der andere nach Liebe, Luxus ein dritter nach dem Nichtstun oder stoischer Gelassenheit. Kafkas Hungerkünstler will nichts von alledem, aber keiner soll behaupten, er giere nach gar nichts. Nein, er ist ehrgeizig, geradezu süchtig nach Ruhm. Er will, dass die Menschen ihm bewundernd zuschauen, wenn er in seinem Käfig hungert. Seine Tragödie ist nicht das Hungernmüssen aus bitterem Entbehren, denn er hat sich längst damit abgefunden, dass die Welt nicht nach seinem Geschmack ist. Seine Unzufriedenheit mit sich selbst rührt nur daher, dass ihm das Hungern so schrecklich leichtfällt. Sein wahres Drama ist das allmähliche Ausbleiben des Publikums. Er legt sich mächtig ins Zeug, um den Zuschauer an sich zu binden. Er muss an die Grenze gehen, an die Grenze des Lebens. Seine spektakuläre Erfahrung will er dem Publikum zum Fraß vorwerfen, es mit seinem Schauhungern nähren, hätscheln und verblüffen. Er ist ein Künstler und erst im Tod wird seine Kunst perfekt. Eine Parabel auf die einsame Wahrheit des Künstlertums.
Puppenspiel, Performance: Sabine Köhler, Heiki Ikkola | Live-Musik: Tobias Herzz Hallbauer
TMT - TINY MECHANICAL THEATRE
Anuschka + Fede
Als Reaktion auf die virtuelle und reizüberflutete Realität bietet das mobile Miniaturtheater sein »Gespräch durch die Zähne«. Durch das Zusammenspiel von Assemblagen und kinetischen Objekten, Illusionen und Wundermaschinen, taucht die betrachtende Person für kurze Zeit in eine Mini-Welt ein; in Erinnerungen, die einen Raum öffnen zwischen Leben und Tod, Vergangenheit und Zukunft, Maschinen und Menschen. Szenographie auf kleinstem Raum - ein automatisches und individuelles Spektakel.
WISHES FOR LOVERS
Anne Klein
Gefallen aus dem Licht und in der Hölle gekocht werden hier (erotische?) Wünsche formuliert. Kommt in Gabriels Reich und lasst euren Visionen Raum!
Dauer: ca. 180 Minuten
Ablauf:
20 Uhr SCHWARZ Matthias Romir
21 Uhr Tanzsoli von Makhina Dzhuraeva, Jack Bannerman, Anna Till, Chiara Detscher und Jule Oeft
21:30 Uhr FIFFI & THE KIDS Konzert
22:15 Uhr EIN HUNGERKÜNSTLER Cie. Freak und Fremde
Durchgehend: Fede und Anushkas TINY MECHANICAL THEATRE und Anne Kleins WISHES FOR LOVERS
SCHWARZ
Matthias Romir
Diese Show ist wie guter Kaffee: bitter wie das Leben, schwarz wie die Zukunft, und doch auf seltsame Weise ein Genuss. SCHWARZ vereint Matthias Romirs wichtigste Stücke in der Rolle des Schwarzclowns zu einer bittersüßen Studie eines Clowns am Abgrund. Die schwerelose Leichtigkeit der Heliumballons bekommt in den Händen der kauzigen Kunstfigur auf Rollschuhen eine groteske Note. Aus dem verspielten Kampf mit den Tücken des Objekts entwickelt sich bald eine zugleich urkomische wie berührende Geschichte. Hier wird die Kunst des Scheiterns konsequent zu Ende gedacht. Expressive Jonglage trifft auf depressive Clownerie und naives Maskenspiel. SCHWARZ ist ein Sammelsurium kurioser Einfälle und ein Bekenntnis zu großen Gefühlen. Eine Show die unter die Haut geht, aber vor allem eines ist: zum Totlachen.
Tanz-Soli:
RED HERRING
Eine Schauspielerin hat die Qual der Wahl. Sie versucht, selbst eine Aufführung zu kreieren, aber es fällt ihr schwer, alle Entscheidungen selber zu treffen: Welches Kostüm, welches Thema, welche Requisiten? Ihr ganzes Leben lang hat sie in einem Theater gearbeitet, in dem der Regisseur die Entscheidungen getroffen hat. Sie hat wie eine Marionette ausgeführt, was ihr gesagt wurde. Als »red herring« wird in der englischen Sprache ein Ablenkungsmanöver bezeichnet und auch die Schauspielerin kann sich nicht auf ihre Aufführung konzentrieren, weil die neue Freiheit sie überfordert und die vielen Möglichkeiten sie irritieren und immer wieder vom Weg abbringen. Das Stück ist eine Allegorie auf das Leben des modernen Menschen, der mit großer Freiheit konfrontiert ist im Guten wie im Schlechten.
Konzept, Choreographie, Performance: Makhina Dzhuraeva | Komposition & Sound: Daniel Williams | Licht: Josia Werth | Outside Eye: Robert A. Díaz Díaz
BABY BLUE
Wie wirkt sich gesellschaftlicher Erwartungsdruck auf das Individuum aus? Macht das ständige Performen uns Menschen zu Produkten? Diese Fragen inspirierten den Tänzer, der sich auf einem Teppich aus dem häuslichen Wohnzimmer bewegt und so die Intimität der Darbietung hervorhebt. Er möchte sich und damit uns befreien aus der Unnatürlichkeit eines performativen Lebens. Aber ist das überhaupt möglich?
Konzept, Choreografie, Tanz: Jack Bannerman | Musik: »Intro« Awfultune, »Its all over now, Baby Blue« Anohni, »Lakes« Gia Margaret
STANDING STILL STANDING
Meine Oma verschwindet. Meine Mutter ist zur Kur. Meine Tochter wächst. Ich - mitten im Leben? Vier Frauen aus vier Generationen sind zur selben Zeit am Leben - gerade erst, seit 40 Jahren, seit 60 Jahren, gerade noch. Altern beginnt mit der Geburt. Wolken ziehen vorüber. Alles verändert sich. Immer.
Idee, Tanz: Anna Till | Kostüm: Bettina Kletzsch | Musik: Carina Alison Hajek | Lyrics: Mark Strand aus »Blizzard of One«
WE HAD A GOOD TIME, DIDNT WE?
Wie gestaltet sich der Übergang von einem alten Selbst zu einem noch nicht existierenden neuen? Hier zu erleben sind vielfältige Facetten und Empfindungen, die dieser Moment des Übergangs mit sich bringen kann. Ein Moment des Chaos und des Nichts, ein Moment voller elektrisierender Energie.
Choreographie, Tanz: Chiara Detscher | Musik: Raime »The Last Foundry«, Autechre »Bronchusevenmx«
BLOOD MOON
Eine Kurzfassung der Ouvertüre aus dem erfolgreichen Opernzyklus »Die 12 Akte der Taschendiebin«, benannt nach dem gleichnamigen Lustspiel.
Idee: ABOUT BLANK collective | Choreografie, Tanz: Jule Rottluff | Komposition, Live-Musik: Benjamin Rottluff
Konzert:
FIFI & THE KIDS
Aus klanglichem Exzess heraus wirbelt dieses Quintett dem Dresdner Musikgeschehen seine eigene Frische unter. Mit griffig süßer Leichtigkeit stellen sich die musikalisch als auch menschlich erfahrenen Bandmitglieder der zeitgeistigen Oberflächlichkeit. Aus dem Charme des Unbeschwerten weben sie einen belebenden Klangteppich für regenverhangene Autobahnreisen aus Wave, Pop und Indie. Im ostsächsischen Kosmos weltbekannt sind die Vorstufen dieser neuen Supergroup: ROBERT AND THE ROBOTERS, GOLDNER ANKER oder TEGL. Jetzt also FIFFI & THE KIDS!
EIN HUNGERKÜNSTLER nach Franz Kafka
Es ist alles eine Frage des Appetits. Der eine giert nach Macht und Moneten, der andere nach Liebe, Luxus ein dritter nach dem Nichtstun oder stoischer Gelassenheit. Kafkas Hungerkünstler will nichts von alledem, aber keiner soll behaupten, er giere nach gar nichts. Nein, er ist ehrgeizig, geradezu süchtig nach Ruhm. Er will, dass die Menschen ihm bewundernd zuschauen, wenn er in seinem Käfig hungert. Seine Tragödie ist nicht das Hungernmüssen aus bitterem Entbehren, denn er hat sich längst damit abgefunden, dass die Welt nicht nach seinem Geschmack ist. Seine Unzufriedenheit mit sich selbst rührt nur daher, dass ihm das Hungern so schrecklich leichtfällt. Sein wahres Drama ist das allmähliche Ausbleiben des Publikums. Er legt sich mächtig ins Zeug, um den Zuschauer an sich zu binden. Er muss an die Grenze gehen, an die Grenze des Lebens. Seine spektakuläre Erfahrung will er dem Publikum zum Fraß vorwerfen, es mit seinem Schauhungern nähren, hätscheln und verblüffen. Er ist ein Künstler und erst im Tod wird seine Kunst perfekt. Eine Parabel auf die einsame Wahrheit des Künstlertums.
Puppenspiel, Performance: Sabine Köhler, Heiki Ikkola | Live-Musik: Tobias Herzz Hallbauer
TMT - TINY MECHANICAL THEATRE
Anuschka + Fede
Als Reaktion auf die virtuelle und reizüberflutete Realität bietet das mobile Miniaturtheater sein »Gespräch durch die Zähne«. Durch das Zusammenspiel von Assemblagen und kinetischen Objekten, Illusionen und Wundermaschinen, taucht die betrachtende Person für kurze Zeit in eine Mini-Welt ein; in Erinnerungen, die einen Raum öffnen zwischen Leben und Tod, Vergangenheit und Zukunft, Maschinen und Menschen. Szenographie auf kleinstem Raum - ein automatisches und individuelles Spektakel.
WISHES FOR LOVERS
Anne Klein
Gefallen aus dem Licht und in der Hölle gekocht werden hier (erotische?) Wünsche formuliert. Kommt in Gabriels Reich und lasst euren Visionen Raum!
Dauer: ca. 180 Minuten
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