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Ga Partitur
BA 10727 - 01
Giustino HWV 37 Hallische Gesamtausgabe II /17
Händel
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Charles Burney fällte im vierten Band seiner ?General History of Music? ein ebenso enthusiastisches wie prophetisches Urteil über Händels Giustino: "Upon the whole, this opera, so seldom acted and so little known, seems to me one of the most agreeable of Handel?s dramatic productions?." Darin geht Wundersames vor sich: Ein Bauernsohn schläft beim Pflügen ein und wird im Traum von der Schicksalsgöttin dazu aufgerufen, die angestammte Scholle zu verlassen und seiner wahren heldenhaften Bestimmung zu folgen. Kaum hat er sich auf den Weg gemacht, da erscheint eine Prinzessin, die von einem Bären verfolgt wird. Giustino (so heißt der junge Mann) tötet die Bestie und rettet die Prinzessin Leocasta, die sich sofort in ihn verliebt und ihn in ihren Palast einlädt. Dort wappnet sich der byzantinische Kaiser Anastasio gerade zum Kampf gegen die aufrührerischen Truppen des Vitaliano; seine Ehefrau Arianna folgt ihm in den Kampf und wird gefangengenommen. Nun ist es an Giustino, den Usurpator zu besiegen und die Kaiserin vor einem Seemonster zu retten, das sie ? von Vitalianos Schergen an einem Felsen angekettet ? aufzufressen droht. Giustino besteht auch diese Probe, und wir sind nun erst am Beginn des zweiten Aktes einer märchenhaften, fantastischen und effektvollen Bühnenhandlung angelangt, an deren Ende sich der Bauernsohn als edler Prinz entpuppt und ein böser Intrigant namens Amanzio ? eine Art Jago der Barockoper ? seine gerechte Strafe findet.
Die Oper erlebte am 16. Februar 1737 ihre Uraufführung auf der Bühne des Covent Garden Theatre. So bunt, reich und opulent wie die Handlung ist auch Händels Musik, die er zum Dramma per musica ?Giustino? schrieb. Er mobilisierte nicht nur eine Fülle von Bühneneffekten, sondern stattete seine Musik auch mit großen Besetzungen ? es erklingen Trompeten, Hörnern, Oboen, Blockflöten ? und Chorsätzen, mit Accompagnati, Echo-Effekten und Bühnenmusiken aus. Dabei schuf er szenenübergreifende musikalische Komplexe, wie man sie eigentlich erst aus Opern der zweiten Jahrhunderthälfte kennt: So werden die vierte bis siebte Szene des ersten Aktes in einem pausenlosen Wechsel von Accompagnato, Aria, Chor, Sinfonia und einfachem Rezitativ dargeboten ? eine musikdramatische Meisterleistung.
Die historisch-kritische Edition der Oper in der Hallischen Händel-Ausgabe soll helfen, dieses ?äußerst liebenswürdige? Werk einem heutigen Publikum näher zu bringen. Der Band der Hallischen Händel-Ausgabe bildet in seinem Hauptteil die Fassung der Uraufführung erstmals in vollständiger Form ab, und bietet in einem Anhang die Möglichkeit, die Erstfassung kennenzulernen. Sie ist etwas konziser und kompakter, vor allem aber dramaturgisch stringenter geformt als jene Werkgestalt, die dann auf der Londoner Bühne zu hören war. Für heutige Interpretinnen und Interpreten bieten beide Fassungen reiches Material für spannende Inszenierungen, die dieser großartigen Heldenlegende ? von Anthony Hicks sehr treffend als ?theatrical extravaganza? charakterisiert ? zu einer steigenden Popularität verhelfen mögen.
Die Oper erlebte am 16. Februar 1737 ihre Uraufführung auf der Bühne des Covent Garden Theatre. So bunt, reich und opulent wie die Handlung ist auch Händels Musik, die er zum Dramma per musica ?Giustino? schrieb. Er mobilisierte nicht nur eine Fülle von Bühneneffekten, sondern stattete seine Musik auch mit großen Besetzungen ? es erklingen Trompeten, Hörnern, Oboen, Blockflöten ? und Chorsätzen, mit Accompagnati, Echo-Effekten und Bühnenmusiken aus. Dabei schuf er szenenübergreifende musikalische Komplexe, wie man sie eigentlich erst aus Opern der zweiten Jahrhunderthälfte kennt: So werden die vierte bis siebte Szene des ersten Aktes in einem pausenlosen Wechsel von Accompagnato, Aria, Chor, Sinfonia und einfachem Rezitativ dargeboten ? eine musikdramatische Meisterleistung.
Die historisch-kritische Edition der Oper in der Hallischen Händel-Ausgabe soll helfen, dieses ?äußerst liebenswürdige? Werk einem heutigen Publikum näher zu bringen. Der Band der Hallischen Händel-Ausgabe bildet in seinem Hauptteil die Fassung der Uraufführung erstmals in vollständiger Form ab, und bietet in einem Anhang die Möglichkeit, die Erstfassung kennenzulernen. Sie ist etwas konziser und kompakter, vor allem aber dramaturgisch stringenter geformt als jene Werkgestalt, die dann auf der Londoner Bühne zu hören war. Für heutige Interpretinnen und Interpreten bieten beide Fassungen reiches Material für spannende Inszenierungen, die dieser großartigen Heldenlegende ? von Anthony Hicks sehr treffend als ?theatrical extravaganza? charakterisiert ? zu einer steigenden Popularität verhelfen mögen.