Taschenpartitur für Streichquartett

Beethoven arbeitete an seinem Streichquartett in F-Dur op. 135 in Gneixenhof bei Krems, wo er sich mit seinem Neffen Karl von dessen missglücktem Suizidversuch im Sommer 1826 zu erholen hoffte. Das Werk sticht wegen des oftmals heiteren, fast pastoralen Charakters seiner vier Sätze unter Beethovens späten Quartetten hervor. Seit Beethovens Tod wird es gern als Versuch des Komponisten interpretiert, nach den persönlichen, familiären und gesundheitlichen Schwierigkeiten der vorherigen Jahre eine weise, positive Bilanz zu ziehen. Dies scheint eindrücklich aus dem berühmten letzten Satz „Der schwer gefasste Entschluss“ hervorzugehen, dessen Motto lautet: „Muss es sein? Es muss sein! Es muss sein!“

Die Edition dieses Quartetts gestaltete sich besonders komplex, da die authentischen Quellen in verschiedenen Stadien von Beethoven bearbeitet wurden. Durch deren sorgfältige Beurteilung vermag der Herausgeber Jonathan Del Mar Unstimmigkeiten, die sich in bisherigen Ausgaben wiederfinden, zu klären.