Der Komponist und Pianist Vijay Iyer hat einen einzigartigen Weg als einflussreiche, sich ständig wandelnde Präsenz in der Musik des 21. Jahrhunderts eingeschlagen. Seine tief interaktive und kraftvoll expressive musikalische Sprache ist der Tradition von Komponisten und Pianisten wie Duke Ellington und Thelonious Monk bis hin zu Alice Coltrane und Geri Allen verpflichtet, ebenso wie der kreativen Musikbewegung der 60er und 70er Jahre sowie den rhythmischen Traditionen Südasiens und Westafrikas. Wie MinnPost kürzlich bemerkte, ist „das Verweben von Komposition und Improvisation zu Recht sein am meisten gefeiertes Metier“. Er hat sechsundzwanzig weithin gelobte Alben veröffentlicht; drei Grammy-Nominierungen, zahlreiche nationale und internationale Preise sowie ein MacArthur-Stipendium erhalten; für Orchester, Solisten und Kammerensembles komponiert und mit Dichtern, Filmemachern, Choreografen und Musikern aus der ganzen Welt zusammengearbeitet. Doch vielleicht findet Iyers Kunstfertigkeit ihren reinsten Ausdruck in seiner gefeiertsten Gruppe, dem Vijay Iyer Trio, das von NPR als „wahrhaft erstaunlich“ und von der New York Times als „eine der besten Bands im Jazz“ gelobt wurde.

Iyers sich ständig weiterentwickelndes Trio-Konzept, das er in den letzten 30 Jahren entwickelt hat, findet Inspiration in der Trio-Musik von Ahmad Jamal, dem Ellington/Mingus/Roach-Gipfeltreffen Money Jungle, Andrew Hills Smokestack, McCoy Tyners Ensembles der 1970er Jahre, den Rhythmus-Sektionen von James Brown, Fela Kuti und The Meters, südasiatischen rhythmischen Formen und der expressiven Nuance der Kammermusik. Die Ergebnisse haben im Laufe der fünf zentralen Aufnahmen seines Trios und hunderter Auftritte nicht nur die alten Kategorien überwunden, sondern völlig neue eingeführt.