Der »Apfelpfarrer« Korbinian Aigner
am So 13.04.25 20:00 Uhr
bosco - Bar Rosso
Oberer Kirchenweg 1
DE-82131 Gauting
Anfahrtsskizze
Schwellen des Lebens: Der Apfelpfarrer Korbinian Aigner. Teil 3 der Literaturreihe mit Gerd Holzheimer.
In dieser kleinen Reihe beschäftigt er sich mit Biographien von Menschen, die aus seinen Büchern oder Filmen bekannt sind.
Bei der Familie Haushofer, dem Zeichner Olaf Gulbransson und dem Apfelpfarrer Korbinian Aigner geht es immer wieder um die Frage: Wie verhält man sich in politisch prekären Phasen, die Zivilcourage oder sogar Todesmut verlangen? Die Antworten fallen unterschiedlich aus. Es geht nicht darum, aus heutiger Sicht bequem zu richten und Urteile von richtig oder falsch zu fällen. es geht darum herauszufinden, weshalb der eine so, der andere so gehandelt hat. Biographien anderer Menschen können immer helfen, die eigene besser verstehen zu lernen und so Handlungsalternativen für sich selbst zu entwickeln.
Jeder Mensch kennt Schwellen im Leben. Man kann furchtsam vor ihnen stehenbleiben, weil man sich den Wechsel nicht zutraut, oder darüber hinwegsetzen, um einen Aufbruch zu wagen. Jede schwelle, jede Tür bedeutet den Übertritt von einer auf die andere Seite, den Beginn von etwas neuem, den Eintritt in einen anderen Lebensraum.
Teil 3: Der Apfelpfarrer Korbinian Aigner.
Kann man in einem KZ neue Apfelsorten züchten? Als Häftling? Ausgeschlossen! Doch, man kann. Pfarrer Aigner konnte es. Katholischer Pfarrer, der Luthers Satz (auch wenn dieser das gar nie so gesagt haben soll) sehr wörtlich nimmt: dass, auch wenn man wüsste, dass morgen die Welt untergehe, man heute noch einen Apfelbaum pflanzt. Korbinian Aigner war Pfarrer in der sehr kleinen Gemeinde Hohenbercha, einem Bauerndorf zwischen Freising und Dachau. Von der Amtskirche bekam er den Eintrag, er sei eher Pomologe, also Experte der Apfelpflege, als Theologe. Ins KZ brachte ihn die Denunziation einer Aushilfslehrerin, die mitbekommen hatte, dass Aigner laut darüber nachdachte, ob das Attentat von Georg Elser auf Hitler, wenn es erfolgreich gewesen wäre, nicht vielen Menschen das Leben gerettet hätte.
Es gelang Aigner über den Laden, der die einzige Schleuse zwischen der Außenwelt und dem KZ war und in dem Produkte aus der Plantage an die Bevölkerung verkauft wurden, Stecklinge einzuschmuggeln. Neben der Baracke zog er daraus vier neue Apfelsorten, von denen es eine noch heute gibt: den Korbiniansapfel.
Der Regisseur Walter Steffen und Gerd Holzheimer versuchen, diese Geschichte und ihr Umfeld in einem Film einzufangen. Schon seit längerem sind die Beiden in ihren Arbeiten zu der Überzeugung gekommen, dass eine Erinnerungskultur, die nur an der Vergangenheit orientiert ist, immer weniger bewirken kann, vor allem bei der jüngeren Generation. Erinnerung muss in die Gegenwart hineinwirken und für die Zukunft. So halten wir uns an die Worte von Eli Wiesel: Erinnerung ist Kultur. Ohne Erinnerung gibt es keine Kultur. Ohne Erinnerung gibt es keine Zukunft.
Konzeption & Moderation
GERD HOLZHEIMER
Sprecher*in
N.N.
GERD HOLZHEIMER ist Autor, Herausgeber und literarischer Tausendsassa. Seit 2011 pflückt er in seiner Reihe im bosco immer wieder unterschiedlichste Früchte der Literatur von seinem Baum der Erkenntnis. Dieses Mal zum Thema Hoffnung. In dieser dreiteiligen Reihe wird Gerd Holzheimer von jeweils einem/einer Vorleser*in begleitet.
Foto: Werner Gruban
In dieser kleinen Reihe beschäftigt er sich mit Biographien von Menschen, die aus seinen Büchern oder Filmen bekannt sind.
Bei der Familie Haushofer, dem Zeichner Olaf Gulbransson und dem Apfelpfarrer Korbinian Aigner geht es immer wieder um die Frage: Wie verhält man sich in politisch prekären Phasen, die Zivilcourage oder sogar Todesmut verlangen? Die Antworten fallen unterschiedlich aus. Es geht nicht darum, aus heutiger Sicht bequem zu richten und Urteile von richtig oder falsch zu fällen. es geht darum herauszufinden, weshalb der eine so, der andere so gehandelt hat. Biographien anderer Menschen können immer helfen, die eigene besser verstehen zu lernen und so Handlungsalternativen für sich selbst zu entwickeln.
Jeder Mensch kennt Schwellen im Leben. Man kann furchtsam vor ihnen stehenbleiben, weil man sich den Wechsel nicht zutraut, oder darüber hinwegsetzen, um einen Aufbruch zu wagen. Jede schwelle, jede Tür bedeutet den Übertritt von einer auf die andere Seite, den Beginn von etwas neuem, den Eintritt in einen anderen Lebensraum.
Teil 3: Der Apfelpfarrer Korbinian Aigner.
Kann man in einem KZ neue Apfelsorten züchten? Als Häftling? Ausgeschlossen! Doch, man kann. Pfarrer Aigner konnte es. Katholischer Pfarrer, der Luthers Satz (auch wenn dieser das gar nie so gesagt haben soll) sehr wörtlich nimmt: dass, auch wenn man wüsste, dass morgen die Welt untergehe, man heute noch einen Apfelbaum pflanzt. Korbinian Aigner war Pfarrer in der sehr kleinen Gemeinde Hohenbercha, einem Bauerndorf zwischen Freising und Dachau. Von der Amtskirche bekam er den Eintrag, er sei eher Pomologe, also Experte der Apfelpflege, als Theologe. Ins KZ brachte ihn die Denunziation einer Aushilfslehrerin, die mitbekommen hatte, dass Aigner laut darüber nachdachte, ob das Attentat von Georg Elser auf Hitler, wenn es erfolgreich gewesen wäre, nicht vielen Menschen das Leben gerettet hätte.
Es gelang Aigner über den Laden, der die einzige Schleuse zwischen der Außenwelt und dem KZ war und in dem Produkte aus der Plantage an die Bevölkerung verkauft wurden, Stecklinge einzuschmuggeln. Neben der Baracke zog er daraus vier neue Apfelsorten, von denen es eine noch heute gibt: den Korbiniansapfel.
Der Regisseur Walter Steffen und Gerd Holzheimer versuchen, diese Geschichte und ihr Umfeld in einem Film einzufangen. Schon seit längerem sind die Beiden in ihren Arbeiten zu der Überzeugung gekommen, dass eine Erinnerungskultur, die nur an der Vergangenheit orientiert ist, immer weniger bewirken kann, vor allem bei der jüngeren Generation. Erinnerung muss in die Gegenwart hineinwirken und für die Zukunft. So halten wir uns an die Worte von Eli Wiesel: Erinnerung ist Kultur. Ohne Erinnerung gibt es keine Kultur. Ohne Erinnerung gibt es keine Zukunft.
Konzeption & Moderation
GERD HOLZHEIMER
Sprecher*in
N.N.
GERD HOLZHEIMER ist Autor, Herausgeber und literarischer Tausendsassa. Seit 2011 pflückt er in seiner Reihe im bosco immer wieder unterschiedlichste Früchte der Literatur von seinem Baum der Erkenntnis. Dieses Mal zum Thema Hoffnung. In dieser dreiteiligen Reihe wird Gerd Holzheimer von jeweils einem/einer Vorleser*in begleitet.
Foto: Werner Gruban
Bestplatzbuchung
Saalplanbuchung
- Abholung an der 'Kasse' bezieht sich bei der Saalplanbuchung von ReserviX immer auf unseren Ticketschalter, nicht die Abendkasse des Veranstalters!
Bestellung direkt per Internet:
Wir schicken Ihnen dann die besten, zusammenhängenden Plätze zu.
Sollten nicht mehr ausreichend zusammenhängende Plätze vorhanden sein, benachrichtigen wir Sie umgehend per E-mail.
Telefonische Karten-Reservierung und Bestellung unter
Öffnungszeiten:
Mo-Fr | : | 10:00 - 18:00 Uhr |
Sa | : | 10:00 - 18:00 Uhr |
Bitte beachten Sie:
- Soweit nicht anders vermerkt, sind
alle Preise inklusive aller Gebühren.
- Die angegebenen Informationen werden täglich aktualisiert. D.h. bei wenigen freien Tickets sollten Sie unbedingt unter 0721-23000 anrufen, bevor Sie vorbeikommen oder bestellen.
- Die Buchung von Rollstuhlplätzen
verlangt in der Regel eine Rücksprache mit dem Veranstalter.
Rufen Sie uns in diesem Fall bitte einfach an. (0721-23000)
- Da bei vielen Veranstaltungen Platzkarten reserviert werden können, empfehlen wir Ihnen, direkt bei uns vorbeizukommen, da Sie dann direkt auf den Plan schauen können und sehen, wo Sie sitzen werden.
- Veranstaltungen werden in der Regel am selben Tag oder am Tag vor der Veranstaltung um die Mittagszeit abgerechnet. Ab diesem Zeitpunkt können wir keinerlei Karten mehr verkaufen!
- Konzertkarten sind bei nahezu allen Veranstaltern grundsätzlich vom Umtausch ausgeschlossen!
- Alle Angaben ohne Gewähr!