Buch
EPR 10872

Schubert Hoeren - Eine Anleitung

Wersin Michael

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    Seine Kompositionen prägten maßgeblich den Stil der musikalischen Romantik: Franz Schubert bereicherte die Musik seiner Zeit mit einem sehr individuellen Ton und füllte die traditionellen Kompositionsformen mit neuem Leben. Im Kunstlied, das Schubert zu einer ersten großen Blüte führte, erreichte er eine überwältigend dichte Verschmelzung von Wort und Musik. Auf welche Weise dies gelang und warum Schuberts Musik immer noch so sehr berührt, das erzählt Michael Wersin, Autor des erfolgreichen Bandes »Bach hören«, in bewährt erfrischender Weise. Anhand aussagekräftiger Beispiele (u.a. Erlkönig, Winterreise, Unvollendete) und exemplarisch vertiefender Analysen der Schubertschen Tonsprache erschließt Wersin auf seiner Entdeckungsreise auch für den musikalischen Laien die Bedeutung dieses großen Komponisten des frühen 19. Jahrhunderts. Die analytischen Betrachtungen werden eingebettet in zeitgeschichtliche Zusammenhänge und um Einblicke ins Biografische ergänzt.
    Inhaltsverzeichnis
    »Wo bist du, wo bist du, mein geliebtes Land?«
    Zum Eingang

    »Meine Ruh' ist hin, mein Herz ist schwer ...«
    Die Musik ergreift den kleinen Schubert

    »Unser aller Großpapa, bleibe noch recht lange da!«
    Der junge Schubert zwischen Tradition und Innovation

    »Wie von ferne leise hallen mir noch die Zaubertöne von Mozarts Musik«
    Auf der Suche nach sinfonischer Originalität

    Credo in unum Deum?
    Religiosität im Spannungsfeld von Ehrfurcht, Heilssehnsucht und Skepsis

    »Zu großer Schmerz, der mächtig mich verzehrt ...«
    Wenig Raum für freie Geister im Wien des »guten Kaisers Franz«

    »... der Mensch ahndet gar nicht, was in ihm lebt!«
    Schlafwandlerisch zu vollendeter Meisterschaft?

    »So lebt denn wohl, Heroen!«
    Klaviersonaten komponieren - im Schatten Beethovens?

    »Will kein Gott auf Erden sein, sind wir selber Götter!«
    Poetische Begegnung in der Eiswüste

    »Lieber Schober! ich bin krank ...«
    Plötzliches Ende auf der Höhe der Schaffenskraft

    »Wandrer, du müder, du bist zu Haus«
    Ausklang

    Biographie
    Weiterführende Literatur
    Abbildungsnachweis
    CD-Tips
    Verzeichnis der Personen und Werke
    Zum Autor
    Leseprobe
    »Wo bist du, wo bist du, mein geliebtes Land?« Zum EingangDas Erscheinen eines bedeutenden Komponisten im Grenz- bzw. Übergangsgebiet zwischen zwei Epochen ist ein kulturgeschichtliches Ereignis, das den zurückblickenden Betrachter auf besondere Weise zu fesseln vermag. Große Musikerpersönlichkeiten sind den speziellen Herausforderungen, die das Wirken in einer solchen Übergangszeit mit sich brachte, auf ganz unterschiedliche Weise begegnet - je nachdem, welchen Idealen sie sich verpflichtet fühlten und wie sie sich selbst im Kontext des sie mitbetreffenden Zeit-geschehens positionieren konnten. Zum Beispiel Johann Sebastian Bach (1685-1750): Als ihm während seiner letzten beiden Lebensjahrzehnte voll-ends klar wurde, dass er mit seinem Weltbild und seiner Musikauffassung zu den letzten prominenten Protagonisten einer dem Ende entgegengehenden Epoche gehörte, bündelte er sein Können und Wissen in exemplarischen Werken, mit denen er den barocken Stil überhöhte und ihm damit weit über seine Zeit hinaus Bedeutung verlieh. Ganz anders Claudio Monteverdi (1567-1643) am Beginn derselben Stilepoche: Er griff die neuen, revolutionären Ausdrucksmöglichkeiten des frühbarocken Musikstils engagiert auf und scheute dabei nicht die harte Auseinandersetzung mit den konservativen Theoretikern seiner Zeit, die verhindern wollten, dass die Musik sich allzu unmittelbar dem Abbilden menschlicher Gemütsbewegungen widmete und dabei ihre strukturelle Makellosigkeit einbüßte.Und noch einmal anders Franz Schubert, gleichfalls am Beginn einer Epoche: Er prägte mit seinem Schaffen maßgeblich den Stil der musikalischen Romantik, sehnte sich als Mensch und Künstler aber gleichzeitig aus seiner Zeit mit ihren für wache, aufgeschlossene Geister wenig erbaulichen Le-bensbedingungen hinaus. Der daraus resultierende existentielle Konflikt hat ihn auch als Künstler beschäftigt; man kann daher einige seiner Werke u._a. als Dokumente der künstlerischen Auseinandersetzung des Komponisten mit seiner Daseinssituation verstehen. Und weil Schubert sich diesem Konflikt ganz individuell gestellt hat, bereicherte er durch sein Schaffen das Repertoire der musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten um ein breites Spektrum sehr persönlicher, origineller Ausdrucksmittel und -nuancen.Schuberts kurze Lebensspanne (1797-1828) wird um-fasst von den Eckdaten der francisceischen Ära, jener überlangen Regierungszeit des »guten Kaisers Franz«, die sich von 1792 bis 1835 erstreckte. In dieser Ära lebten die Österreicher wie unter einer Glasglocke. Besonders nach dem Wiener Kongress (1814/15 anlässlich des endgültigen Sieges über Napoleon), als der Staat sich wieder verstärkt auf seine inneren Angelegenheiten zu konzentrieren begann, wurden die Menschen beobachtet und gegängelt; eine Ge-heimpolizei, der ein weitverzweigtes Spitzelsystem zuarbeitete, kontrollierte akribisch die Aktivitäten der Bevölkerung mit dem Ziel, alles zu unterbinden, was die bestehende restaurative Ordnung in Frage stellte. Aus dem Innern der Glasglocke heraus hatten die wacheren Zeitgenossen, zu denen auch Schubert zählte, durchaus einen klaren Blick auf die noch immer ungebrochen aktuellen zukunftsweisenden Ideen der Aufklärung und die potentiell bahnbrechenden Ideale der französischen Revolution, die zu einem zuvor nicht gekannten Maß an individueller Freiheit hätten führen können. Aber im Reich des Kaisers Franz durfte niemand mit solchen Ideen hausieren gehen; jegliches Zusammenkommen von Menschen, das auch nur im entferntesten den Verdacht eines politischen oder aufrührerischen Bestrebens erweckte, wurde sofort aufgemischt und zerschlagen.Schubert kannte die seiner Zeit vorausgegangene, von umfassenden Reformen zur Verbesserung der Lebensumstände der Bevölkerung geprägte Ära des aufgeklärten Absolutismus nicht aus eigener Anschauung. Aber er scheint davon überzeugt gewesen zu sein, dass jene Zeit eine bessere, zumindest eine verheißungsvollere gewesen war, und er glaubte wohl, dem Geist bzw. dem positi
    Autorenportrait
    Michael Wersin, geb. 1966, ist Dozent für kirchenmusikalische Fächer in St. Gallen. Er lehrt außerdem in Augsburg und Luzern, tritt als Sänger und Continuo-Organist mit verschiedenen Profi-Ensembles auf und schreibt als Musikjournalist u.a. für das Klassikmagazin RONDO.