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Ga Partitur
BA 10728 - 01
Scipione HWV 20 Gesamtausgabe BD. II /17
Händel
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Als 1726 der Librettist Paolo Rolli und Georg Friedrich Händel eine italienische Oper über Scipios Eroberung der iberischen Hafenstadt Carthago Nova entwarfen, lagen diese Vorgänge aus dem Jahr 209 v. Chr. fast zweitausend Jahre zurück. Forschungen zur kritischen Edition der Oper Scipione in der Hallischen Händel-Ausgabe legen nahe, dass Librettist und Komponist mit dem traditionellen Thema etwas Besonderes vorhatten. Ihre im Februar/März 1726 für die Royal Academy of Music geschaffene Oper war keineswegs nur ein Lückenbüßer im Spielplan, wie man früher geglaubt hat ? im Gegensatz zu dem im April aufgeführten ?Alessandro?; Händel wollte die zwei berühmtesten Feldherren der Antike, Alexander den Großen und Scipio Africanus, einander gegenüberstellen und unter ihren Ruhmestaten ihren (teils nur scheinbaren) Verzicht auf Despotismus hervorheben.
Bei der Uraufführung der Oper 1726 fesselte das Virtuosenpaar Cuzzoni/Senesino durch hochdramatische und dialogartige, manchmal tragische Arien. Rollis Scipione (gesungen von Altkastrat Antonio Baldi) war der erste Opernheld dieses Stoffs, der das Gute um seiner selbst willen tut, und nicht nur von Umständen gezwungen (wie Alessandro) oder aus politischem Kalkül heraus. So eröffnet diese dramaturgische Herangehensweise neue Perspektiven der musikalischen Darstellung von Liebe, Ehre, Gewalt und Opferbereitschaft in diesem selten gespielten Meisterwerk.
Die Edition rekonstruiert aus dem nicht mehr ganz vollständigen Partiturautograph und der später veränderten Direktionspartitur die Fassung der Uraufführung. Händel hatte trotz ? oder gerade wegen ? Zeitmangels zu viel komponiert; vier ausgeschiedene Arien höchster Qualität und einige Frühfassungen werden in der Ausgabe teils erstmalig veröffentlicht. Eine Zweitfassung der Oper von 1730 stattete Händel mit nicht weniger als 14 neukomponierten Einlagen aus. Die Edition macht diese Zweitfassung vollständig aufführbar. Da die Titelrolle 1730 für einen Tenor bestimmt war, werden einige in der Direktionspartitur fehlende Rezitative für diese Stimmlage adaptiert. Obwohl ein entscheidender Monolog Scipiones in dieser Fassung gestrichen ist, kommt dessen Figur nun glaubwürdiger zur Geltung.
Bei der Uraufführung der Oper 1726 fesselte das Virtuosenpaar Cuzzoni/Senesino durch hochdramatische und dialogartige, manchmal tragische Arien. Rollis Scipione (gesungen von Altkastrat Antonio Baldi) war der erste Opernheld dieses Stoffs, der das Gute um seiner selbst willen tut, und nicht nur von Umständen gezwungen (wie Alessandro) oder aus politischem Kalkül heraus. So eröffnet diese dramaturgische Herangehensweise neue Perspektiven der musikalischen Darstellung von Liebe, Ehre, Gewalt und Opferbereitschaft in diesem selten gespielten Meisterwerk.
Die Edition rekonstruiert aus dem nicht mehr ganz vollständigen Partiturautograph und der später veränderten Direktionspartitur die Fassung der Uraufführung. Händel hatte trotz ? oder gerade wegen ? Zeitmangels zu viel komponiert; vier ausgeschiedene Arien höchster Qualität und einige Frühfassungen werden in der Ausgabe teils erstmalig veröffentlicht. Eine Zweitfassung der Oper von 1730 stattete Händel mit nicht weniger als 14 neukomponierten Einlagen aus. Die Edition macht diese Zweitfassung vollständig aufführbar. Da die Titelrolle 1730 für einen Tenor bestimmt war, werden einige in der Direktionspartitur fehlende Rezitative für diese Stimmlage adaptiert. Obwohl ein entscheidender Monolog Scipiones in dieser Fassung gestrichen ist, kommt dessen Figur nun glaubwürdiger zur Geltung.