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Franz Liszt als Lehrer
Boissier Auguste
Karlsruhe: Noten - Abteilung
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Franz Liszt war nicht nur einer der größten Pianisten des 19. Jahrhunderts, sondern auch ein Komponist und Lehrer. Nachdem er unter der Fürsorge, aber auch dem Druck seines Vaters Adam Liszt seine Jugendzeit vor allem mit Konzertieren und Reisen verbracht hatte, kehrte er nach vielen Auslandsaufenthalten und dem Tod des Vaters im September 1827 nach Paris zurück. Nun musste er für sich und seine Mutter sorgen. Da er sich für zwei Jahre vollständig aus dem Konzertleben zurückzog, blieb ihm vor allem das Unterrichten als Lebensunterhalt ...
Genau in diese Phase fällt die Begegnung von Auguste Boissier und ihrer Tochter Valérie mit Liszt. Zuerst will der immer noch junge Meister im Alter von 22 Jahren keine weiteren Schüler annehmen, lässt sich aber letztendlich doch auf den Unterricht mit der anscheinend recht begabten Valérie ein. Die Mutter versucht – vollkommen begeistert von der Persönlichkeit und dem Musiker Liszt – den Unterricht zu skizzieren und hinterlässt eine Art von Tagebuch dieses Unterrichts. Das, was bleibt, ist ein bestechendes Zeugnis der Unterrichtsmethodik Franz Liszts.
Das Wichtigste, was aber nach dem Lesen dieser Erinnerungen an den Unterricht bleibt, ist die Faszination für die Art, wie Liszt spielt, wie er übt, wie er Musik behandelt und sieht. Dies gibt einen Einblick in die Spielmethode eines der größten Pianisten der Geschichte und beschreibt zudem den Charakter – sicherlich auch ein wenig romantisiert – eines jungen Mannes, der aufgrund der vielen Erfahrungen in der Jugend bereits eine gestandene Persönlichkeit ist.
Dieses Buch als Reprint des Originals wieder zugänglich zu machen, erscheint insofern wichtig, da viel über den Lehrer Liszt in späteren Jahren in Weimar bekannt ist, wenig aber über den jungen Liszt.